Bürgerschützen: Fünf Vögel, sechs Majestäten (MV 27.06.2022)

Bürgerschützen: Fünf Vögel, sechs Majestäten

Proklamation und Ehrungen (v. l.): Silberkönig Karl Hagemann, Ehrendame Thekla Naarmann, Königspaar Linda und Thomas Kerstiens mit Kindern, Ehrendame Lea Helene Kerstiens, Kaiserpaar Ria und Thomas Hovekamp.

Die Bürgerschützen sind immer für eine Überraschung gut. Der Königsvogel war beim Schützenfest am Samstagnachmittag im Park der Villa Hecking für mindestens 80 Schuss nominiert. Hat nicht geklappt. Bereits nach dem dritten Schuss lag die Hälfte des Holztiers am Boden. „Das kann und darf nicht wahr sein“, entfuhr es dem perplexen Schützen Harald Ruhwinkel. Das zweite große Stück fiel mit dem sechsten Schuss, nur noch ein minimaler Rest hing am seidenen Faden.

Blick in §3 der Vereinssatzung

Nun sagt §3 der Vereinssatzung: Fällt der Vogel nach weniger als zehn Schuss oder von einem Schützenbruder, der vor weniger als zehn Jahren schon mal Jahen König war, zahlt derjenige ein 50-Liter-Fass Bier und es wird ein Vogel neu aufgehängt. So kam es: Der Noch-König Hans Arnold schoss den kleinen Rest von der Stange, zahlte das Freibier. In der Zwischenzeit hatte Michael Schraeder den Vogel aus drei Teilen wieder zusammengeleimt. Alles auf Anfang – diesmal holte sich Thomas Kerstiens „ganz normal“ um 17.45 Uhr mit dem 37. Schuss die Königswürde (unser Medienhaus berichtete). Regulär ging auch das Kaiserritual vonstatten. Zum Schluss gaben sich noch drei Kandidaten die Flinte in die Hand, nach 90 Schuss setzte sich Thomas Hovekamp durch, heißt es in einer Pressemitteilung des Schützenvereins.

Das Fest hatte am Nachmittag wie üblich mit einem gemütlichen Familienfest begonnen. Mit Rostbratwurst, Pommes, Kaffee und Kuchen sowie einem Kinderfest für die Kleinen, mit Schießen auf eine Torwand, Ketten-Karussell und Hüpfburg. Der Musikzug der Feuerwehr sorgte wie gewohnt für die gebührende Atmosphäre.

Als ersten Höhepunkt gab es das Kinderschützenfest, bei dem die Mädchen zuerst, danach die Jungs mit Holzscheiten auf einen Hartschaum-Vogel werfen. Gut 30 Kinder von zwei bis elf Jahren traten an. Die Geschwister Lotte (8) und Kalle Schüring (7) trafen am genauesten und lösten das Kinderkönigspaar von 2019, Jakob Schraeder und Romi Naarmann, ab.

In diesem Jahr wurde erstmalig nicht in einem Lokal gefeiert, das Schützenfest fand ausschließlich im Park der Villa Hecking statt. Dazu hatte Willi Ruhwinkel eigens ein Holzpodest als Tanzboden konstruiert und mit einem großen Fallschirm, der an einem Teleskop-Kran hing, bedacht. Dort fand die Proklamation der neuen Majestäten statt: Königspaar Linda und Thomas Kerstiens bekamen von dem zukünftigen Präsidenten Sebastian Kreyenschulte Diadem und Königskette verliehen, als Ehrendamen wählten sie Thekla Naarmann und Lea Helene Kerstiens.

Der aktuelle Präsident Thomas Hovekamp konnte die Ehrung nicht übernehmen, er wurde ja selber inthronisiert als Kaiser mit seiner Kaiserin Ria. Silberkönig von 1997 ist in diesem Jahr Karl Hagemann.

Bis in den frühen Morgen

Ein gemütlicher Abend mit Musik von „DJ“ Jörg Ruhwinkel, Tanz und vielen Gesprächen bis in den frühen Morgen ließ einen harmonischen Schützentag ausklingen. Auch viele Gäste anderer Schützenvereine fühlten sich bis zum Schluss wohl. So auch der Sonntagmorgen: Kirchgang, Kranzniederlegung am Ehrenmal und ein ausgiebiger Frühschoppen mit warmem Büffet rundetet nach drei Jahren Pause ein schönes und fröhliches Schützenfest der Bürgerschützen ab.

Bürgerschützen planen wieder Schützenfest nach Corona-Pause (MV 11.04.2022)

von Elvira Meisel-Kemper

Bürgerschützen planen wieder Schützenfest
Der Vorsitzende des Bürgerschützenvereins von 1604 Thomas Hovekmap (2. v. r.) erläuterte den die zwei Optionen, wie die Majestäten-Proklamation und der Frühschoppen in diesem Jahr gefeiert werden könnten. Die Mitglieder votierten dafür, dass gesamte Schützenfest im Park der Villa Hecking zu feiern.

Seit dem Januar 2020 gab es keine Generalversammlung der Bürgerschützen von 1604 mehr. Erst jetzt konnte die Versammlung im Parkhotel Wilmink wieder stattfinden. Der Bericht des Schriftführers Nico von Royen fiel dementsprechend knapp aus, da es in den beiden Jahren auch keine Schützenfeste gegeben hatte. „Harald und Andrea Ruhwinkel sind das amtierende Kaiserpaar seit 2014. Dr. Hans Arnold und seine Frau Iris sind seit 2018 unser Königspaar“, ergänzte von Royen diese Bilanz.

Schützenfest am 25. und 26. Juni

Der traditionelle Bürgeraufmarsch fiel 2020 aus. Im Vereinsjahr 2021 fand der Bürgeraufmarsch mit Fahrrädern wieder statt mit einem Zwischenstopp in St. Arnold. „Der gesellige Ausklang erfolgte am Offlumer See. Als Dank dafür stieg die Inzidenz in Neuenkirchen wieder. Wir waren nicht der Grund. Corona hat unser Vereinsleben in Ruhemodus versetzt, aber nicht zum Erliegen gebracht“, fügte der Schriftführer hinzu. Dafür wirft das nächste, jetzt endlich wieder mögliche Schützenfest am 25. und 26. Juni seine deutlichen Schatten voraus. Dann werde es auch wieder neue Königs- und Kaiserpaare geben, sagte von Royen voraus.

Intensiv wurden zwei Optionen vom Präsidenten Thomas Hovekamp vorgestellt und diskutiert, wie dieses Schützenfest im Juni gefeiert werden könne. Das König- und Kaiserschießen finde in jedem Fall im Park der Villa Hecking statt. In der ersten Option orientierte sich Hovekamp an dem privaten Fest von Wilhelm Ruhwinkel in Emsbüren. Damals habe er am See gefeiert unter einem Fallschirmzelt und mit festem Tanzboden. Beides sei in Besitz von Ruhwinkel gegangen. Im Park der Villa Hecking könne die Feier nach dem Schießen deshalb mit diesen Utensilien gefeiert werden. „Man könnte Sitzgelegenheiten auf der Terrasse aufbauen und davor unter dem Fallschirmzelt den festen Tanzboden aufbauen. Die Getränke- und Essensversorgung würden wir in die Hand nehmen. Für den Service müssten wir Personal einstellen, was letztlich um die 600 Euro kosten würde“, erläuterte er die erste Option, die Mehrarbeit bedeuten würde und 40 bis 50 Mitglieder zum Auf- und Abbau benötigen würde. Die zweite Option sei die Proklamation und der Frühschoppen in der Marktschänke. Einstimmig entschieden sich die anwesenden Mitglieder für die erste Option, das komplette Schützenfest im Park der Villa Hecking zu feiern.

Geburtstagsschießen aller Schützenvereine

Kurz diskutiert wurde die Teilnahme des Vereins am Geburtstagsschießen aller Schützenvereine am 1. und am 2. Oktober zur 775-Jahr- Feier von Neuenkirchen. Letztlich wurden noch die Abordnungen erfragt, die zu den Schützenfesten der sechs anderen Schützenvereine in Neuenkirchen gehen, denn dort startet die neue Saison bereits am 27. Mai mit dem Schützenfest in St. Arnold.

Thomas Hovekamp neuer Bürgerschützen-Präsident (MV 27.01.2020)

Montag, 27. Januar 2020

von Wilhelm Otto Koch

Thomas Hovekamp neuer Bürgerschützen-Präsident
Der neue Vorstand des Bürgerschützenvereins 1604 (v. l.): Dirk Ruhwinkel (2. Vorsitzender), Thomas Hovekamp (Präsident), Ulrich Hagemann (Geschäftsführer) und Nico von Royen (Schriftführer).

Zum neuen Präsidenten des Bürgerschützenvereins wählten die Mitglieder am vergangenen Freitag Thomas Hovekamp. Er löst Dirk Ruhwinkel ab, der das Amt des 2. Vorsitzenden übernimmt. Geschäftsführer wird Ulrich Hagemann. Alle Wahlabstimmungen verliefen einstimmig.

Einer der ältesten Schützenvereine in der Region

Das Leben in Schützenvereinen in Deutschland geht bis ins Mittelalter zurück, die Zeit um das Jahr 800 herum. In jener Zeit dienten die Gemeinschaften dazu, die Städte vor Unbilden zu schützen, zur Wehr gegen Banden und Plünderer. Später, um 1800 bis 1850, bildeten sie die Bürgerwehren. In Deutschland gibt es heute etwa 14.000 Schützenvereine. Einer davon ist der Bürgerschützenverein Neuenkirchen, immerhin einer der ältesten in der Region aus dem Jahre 1604. Seine ursprüngliche Aufgabe aus der Gründerzeit ist natürlich längst hinfällig geworden.

„Tradition bewahren, Zukunft gestalten“, das haben sich die Bürgerschützen aus Neuenkirchen heute auf ihre Fahne geschrieben. Die Brauchtumspflege im Verein, in der man eine Gemeinschaft mit ausgeprägtem sozialem Vereinsleben abwechslungsreich und stabil spürt, steht jetzt ganz obenan.

Präsident Dirk Ruhwinkel hatte zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Annähernd 40 Mitglieder von insgesamt 108, mehr als der harte Kern, folgten der Einladung, sodass es im Restaurant „La Via“ schon eng wurde. Ruhwinkels Gruß galt besonders dem amtierenden König Hans Arnold und den Ehrenpräsidenten Wolfgang und Michael Kerstiens, wie auch Waldemar Schiltz. „Ein turbulentes Schützenjahr mit zwei neuen Majestäten liegt vor uns“, prophezeite Ruhwinkel und stimmte damit die Anwesenden ein.

„Mehr Lust als Last“

Gewohnt launig, mit viel hintergründigem Humor und zahlreichen Anekdoten trug Nico von Royen den Jahres- und Geschäftsbericht vor. Es sei ein Jahr ohne Königschießen nach dem Motto „Mehr Lust als Last“, erneuter Suche nach einem Vereinswirt und dennoch ein gelungenes Vereinsjahr gewesen. Der Vereinswirt Paul Niehues mit seiner jahrelangen Gastfreundschaft hat das gleichnamige „Landhaus Brennerei“ geschlossen. „Seine Art von Gastfreundschaft, gut versteckt unter rauer Schale, werden wir vermissen“, sagte von Royen.

Suche nach neuer Band

Für das diesjährige Schützenfest werden sich die Bürgerschützen auch um eine andere Band kümmern müssen. „Für viele Mitglieder hat die Band Sweet Beats im vergangenen Jahr ein Hauch von Wacken wehen lassen“, so drückte es von Royen aus. Nun soll eine kleine Findungskommission eine für alle Geschmäcker passende Musik-Band finden. Zum zehnten Mal feiert der Schützenverein in diesem Jahr das Kinderschützenfest. Unter der Obhut der Präsidentengattin soll wieder ein Programm mit vielen Attraktionen gestaltet werden.

Die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung wurde zügig abgehandelt. Die Kasse stimmte, woraufhin die Entlastung des Vorstandes folgte. Die Anwesenden freuten sich über die Aufnahme von vier neuen Mitgliedern.

Das diesjährige Schützenfest des Bürgerschützenvereins wird am Wochenende 20. und 21. Juni gefeiert.

Hans Arnold ist neuer König der Neuenkirchener Bürgerschützen (10.08.2018)

von Fabian Kronfeld

Hans Arnold ist neuer König der Neuenkirchener Bürgerschützen
Große Freude bei Hans Arnold nach dem Königsschuss.

Wenn die Garde zur Vogelstange rennt und den König auf die Schulter hebt, dann jubelt der ganze Park der Villa Hecking mit. Am Samstagabend um 18.51 Uhr Ortszeit war es beim Königsschießen der Bürgerschützen soweit: Der 124. und letzte Schuss des Nachmittags hallte noch nach, da war der Vogel längst gefallen – und Schütze Hans Arnold konnte im Einklang mit allen Mitgliedern, Angehörigen und Gästen die Arme hochreißen. In einem spannenden Abschluss hatte er sich gegen ein halbes Dutzend Anwärter durchgesetzt.

In der gemütlichen Atmosphäre mit Musik der Neuenkirchener Feuerwehrkapelle bei Sommerwetter schauten die Gäste gespannt zu. Unter lautem Jubel und Applaus stürmten die Gratulanten dann heran und ließen ihn und seine Königin Iris mit einem dreifach kräftigen „Horri!“ (Antwort: „Do!“) und dem vereinstypischen Sprechgesang „Hussa-Hussa-Hussasasa!“ hochleben.

Besonders familiäres Schützenfest

Bevor es bei diesem kleinen, besonders familiären Schützenfest in den abendlichen Tanz ging, durfte Vorjahreskönig Stefan Kösters im Rahmen der Proklamation mit Abordnungen der anderen Vereine die Königsplakette weitergeben. Damit und mit dem Schuss von Hans Arnold traten die auf der Generalversammlung im Januar beschlossenen Änderungen für den Schützenfestablauf tatsächlich in Kraft (MV berichtete). Der Wandel der Zeit, der sich besonders an dem kleinen Schützenverein bemerkbar machte, hatte diese notwendig werden lassen. In 2018 fand nämlich nunmehr das letzte „normale“ Schützenfest statt. Von nun soll ein Königsschießen lediglich alle zwei Jahre durchgeführt werden. Hans Arnold bleibt also König für ganze zwei Jahre – bis zum nächsten Königsschießen im Jahr 2020.

Königsball im nächsten Jahr

Dem Feiern des Schützenfests soll dies aber kein Abbruch tun. Ein Familienschützenfest samt weiterhin jährlich organisiertem Kinderschützenfest wird es weiterhin im rund 120 Mitglieder zählenden Verein geben. Der Königsball wird zum Beispiel im nächsten Jahr erst groß gefeiert. Präsident Dirk Ruhwinkel und Oberst Sebastian Kreyenschulte zeigten sich optimistisch, was die neuen Abläufe und die nächsten Jahre angeht. Kreyenschulte freute sich besonders über die erstarkenden Zugänge von Jungschützen, welche bei den Bürgerschützen traditionell auch als Garde in den nachempfundenen Uniformen des Gründungsjahres 1604 auftreten.

Vielleicht eben wegen der Atmosphäre eines Schützenfestes im kleinen Rahmen für Familien und Kinder setzt der Verein auf die Jugendarbeit. Auch in diesem Jahr waren zum vorher stattfindenden Kinderschützenfest wieder Spiele und Attraktionen für die Kinder aufgebaut worden. Für die teilnehmenden Kinder gab es sogar die eigene Schützenfestuniform. Die Kindregenten bei den Bürgerschützen heißen Phillipp Schraeder und Ella Ruhwinkel. Wie sich der neue Schützenfestablauf bei den Erwachsenen entwickelt, das kann wohl erst in zwei Jahren gesagt werden.

Foto: Fabian Kronfeld
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Foto: Fabian Kronfeld
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Stefan Kösters regiert die Bürgerschützen (25.06.2017)

Sonntag, 25. Juni 2017 – 13:29 Uhr

von Nina Oley

Stefan Kösters regiert die Bürgerschützen

Es war tatsächlich ein Schützenkrimi, der sich am Freitagabend im Park der Villa Hecking abspielte. Erst der 293. Schuss – eine wirklich ungewöhnlich hohe Zahl für den kleinen Verein – brachte die Gewissheit: Stefan Kösters ist neuer König des Bürgerschützenvereins 1604. Um 21.59 Uhr holte er im Scheinwerferlicht den störrischen Vogel von der Stange, den in diesem Jahr zum ersten Mal Michael Schraeder gebaut hatte.

Ein Überraschungs-König

Wieder und wieder lud Schießmeister Alexander Kerstiens das Gewehr, wieder und wieder schossen die Schützenbrüder, doch das hartnäckige Holztier wollte einfach nicht fallen, auch nicht, als es langsam dunkel wurde und der am Nachmittag festgestellte Kinderkönig Theo Schraeder (mit Kinderkönigin Sophia Hubert) verkündete, es würde doch nun mal Zeit werden, dass jemand den Vogel abschösse.

„Der ist wirklich stabil, das wird ein langes Schießen“, hatte Präsident Dirk Ruhwinkel bereits kurz nach Beginn des Wettbewerbs um halb sieben prophezeit. Dass es allerdings so lange dauern und so spannend werden würde, damit hatte niemand gerechnet – genauso wenig wie mit Kösters als Sieger, der selber auch zunächst gar nicht geplant hatte, draufzuhalten. Am Ende ging er aber trotzdem gegen zwei seiner Schützenbrüder ins Stechen und bewies ein gutes Auge und eine ruhige Hand.

Als die letzten Reste des widerspenstigen Holzvogels aus dem Kugelfang herabfielen, war der Jubel entsprechend groß und Kösters ließ sich von seinen Schützenbrüdern ausgiebig feiern. „Mit Stefan haben wir ein langgedientes Vereinsmitglied als König, und du wirst ein guter König werden“, freute sich Ruhwinkel über die neue Majestät an der Spitze der Bürgerschützen. Kösters tritt damit die Nachfolge von Oliver Keßler an, der das Zeichen der Amtswürde, die schwere Königskette, nach dem Schießen schweren Herzens ablegen und in der Brennerei Niehues an Kösters übergeben musste. Keßler hatte den Verein mit seiner Frau Astrid angeführt, die am Freitag ebenfalls Abschied von ihrer Krone nehmen musste.

Das kleine Diadem nahm der Präsident allerdings erstmal in Verwahrung: Kösters stand bei der Proklamation noch keine Königin zur Seite, was für den Verein aber kein Problem war – den Ehrentanz absolvierte der neue König ganz einfach mit seiner Ehrendame Melanie Ruhwinkel, während die zweite Ehrendame Maria Schraeder und Hofmarschall Jörg Ruhwinkel mitschunkelten.

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Oliver Keßler regiert die Bürgerschützen (05.06.2016)

Sonntag, 5. Juni 2016

von Stefan Kösters

Oliver Keßler regiert die Bürgerschützen

Die Bürgerschützen sind immer für eine Überraschung gut. Der Vogel war beim Schützenfest am Samstagnachmittag im Park der Villa Hecking für mindestens 180 Schuss nominiert. Hat nicht geklappt. Er fiel nach gerade einmal 23 Schuss. „Ich glaub’s ja nicht“, entfuhr es dem perplexen Schützen Robert Hörsting. Er ließ sich auch halbherzig auf die Schultern der Offiziere heben. Aber es passte nicht. Der Vorstand steckte die Köpfe zusammen und traf eine Entscheidung.

Ein neuer Vogel musste her

Alles zurück auf Anfang. „Wir sind nur ein kleiner Verein. Dennoch hatten wir nicht einmal einen kompletten Durchgang der Schützen. Das geht nicht“, kommentierte der zweite Vorsitzende und aktuelle Kaiser Harald „Harry“ Ruhwinkel. „Ich wollte im Anfang einmal mitschießen, aber sicher nicht, um den Vogel runter zu holen“, sagte Hörsting. „Ich wollte auch aus gesundheitlichen Gründen in diesem Jahr keinesfalls König werden“. In gut einer Stunde bauten Wilhelm Ruhwinkel und Michael Schraeder einen neuen Vogel, und weiter ging’s. 19.33 Uhr: 71 Schuss später fiel auch er – Oliver Keßler schwebte nun richtig auf den Schultern der Offiziere.

Das Fest hatte am Nachmittag wie üblich mit einem gemütlichen Familienfest begonnen. Mit Kaffee und Kuchen für die Erwachsenen, einem Kinderfest für die Kleinen. Mit Zielwasserspritzen auf Luftballons, Dosen- und Hufeisenwerfen, präzisem Schießen auf eine Torwand, Ketten-Karussell und Hüpfburg. Und als Höhepunkt das Kinderschützenfest, bei dem die Mädchen zuerst, danach die Jungs mit Holzscheiten auf einen Styropor-Vogel warfen. Gut 40 Kinder zwischen zwei und 14 traten an. Ella Ruhwinkel (8) und Tim Niemeyer (9) setzten sich durch und lösten das Kinderkönigspaar von 2015, Greta und Theo Ruhwinkel, ab.

Proklamation unter freiem Himmel

Die Proklamation der jungen wie auch der erwachsenen Könige fand nach Schließung der Gaststätte Lorenbeck zum zweiten Mal bei schönstem Wetter unter freiem Himmel statt. Mit Begleitung der Blaskapelle Neuenkirchen marschierten die neuen Majestäten und die Vereinsmitglieder in den Innenhof des Landhauses Brennerei Niehues.

Dort wurden sie alle inthronisiert, die Majestäten von 2016, Kinder wie Erwachsene. Sie mussten ihre Ketten und Diademe an den Vorsitzenden Dirk Ruhwinkel abgeben, der sie den neuen Majestäten laudabel überreichte. Königin Astrid und König Oliver Keßler wählten Andrea Ruhwinkel (amtierende Kaiserin) und Edith Ott zu ihren Ehrendamen. Als ihren Hofmarschall erkoren sie Thomas Hovekamp.

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Kleine Rochade im Vorstand der Bürgerschützen (02.02.2016)

Dienstag, 2. Februar 2016

von Stefan Kösters

Kleine Rochade im Vorstand der Bürgerschützen

„Staffelübergabe des Kapitäns Harald Ruhwinkel an den bereits vor vier Jahren auserkorenen Nachfolger Dirk Ruhwinkel“, so betitelte Schriftführer Nico von Royen bei der Generalversammlung der Bürgerschützen 1604 am Freitag den Wechsel der Präsidenten. „Doch der Lotse Harald verlässt die Brücke noch nicht. Er tritt ein wenig beiseite und bleibt für weitere zwei Jahre als Vizepräsident an Bord.“

Von Royen dankte Harald „Harry“ Ruhwinkel für die „erfrischende Leitung eines so alten Vereins“: „Du hast dem Vereinsleben Deinen Stempel aufgesetzt, hast den Verein nach außen salopp, aber innen mit klaren Zielen geführt, die Wünsche der jungen Generation optimal mit den Bedürfnissen der älteren Semester in Einklang gebracht. Nicht nur Königs-, sondern Kaiserklasse“, bescheinigte er dem amtierenden Kaiser.

Neue Konstellation funktioniert

Das Familienfest, die Kombination des Schützen- mit dem Kinderfest, habe sich bewährt und werde in diesem Jahr im Juni genauso geplant. Die neue dreiteilige Konstellation nach der Schließung des Vereinslokals Lorenbeck hat funktioniert: Familienfest im Park der Villa Hecking mit Alfons Lorenbeck als Caterer, anschließend Proklamation in der Brennerei Niehues sowie der Königsball am Tag darauf in Wilminks Parkhotel. „Back to the roots“, bemerkte Nico von Royen – bis in die Sechzigerjahre war der „Schützenhof Kuhnt“, Wilminks Vorgänger, Vereinslokal der Bürgerschützen.

Das Schützenfest der Bürgerschützen findet in diesem Jahr vom 3. bis 5 Juni statt. Wie gehabt: Am Freitagnachmittag Kinderschützenfest und anschließend das Königsschießen im Park der Villa Hecking, anschließend Proklamation in der Brennerei Paul Niehues. Königsball am Samstag in Wilminks Parkhotel, der sonntägliche Frühschoppen nach dem Kirchgang und der Kranzniederlegung wieder in der Brennerei Niehues.

Zünftiger Grillabend

Sie feiern traditionsgemäß keinen Karneval, dafür einen „Bürgerausmarsch“. Wie auch im vergangenen Herbst geht es per Fahrrad zum Hof Hambrügge in Landersum, auf dem ein zünftiger Grillabend auf alle Teilnehmer wartete. Manchmal feiern sie statt des Ausmarsches ein rauschendes Oktoberfest, das bisher dreimal bei Lorenbeck für Furore sorgte. In diesem Jahr nicht, es wird wieder einen Ausmarsch per Pedes oder Fahrrad geben.

Weitere Wahlen: Geschäftsführer und Kassierer bleibt Thomas Hovekamp. Claus und Theo Naarmann hatten die Kasse geprüft. Als Kassenprüfer für das kommende Jahr wurden Waldemar Schiltz und Wolfgang Kerstiens gewählt.

buergerschuetzen1604.de